Dienstag, 24. Januar 2017

Strategische Metalle - Gold ist nicht alles

Was sind strategische Metalle? In allen Industrieländern bilden zum einen die Einwohner der Länder aufgrund ihrer Kaufkraft ein hohes wirtschaftliches Potenzial und zum anderen sind Industrieländer, und hierbei insbesondere Deutschland, vom Export ihrer Produkte abhängig. Inlandsnachfrage und ein möglicher Exportüberschuss sind miteinander verzahnt. In diesem höchst komplizierten Rädergeflecht bestehen unterschiedliche strategische Materialien, deren Bedeutung sich ändern kann, die aber für die Wirtschaft so eminent wichtig sind, dass die Beschaffung und Bevorratung von Politik und Wirtschaft favorisiert wird.
 Im modernen Kommunikationszeitalter besteht ein erhöhter Bedarf an relativ seltenen Metallen, deren physikalischen Eigenschaften genutzt werden, um neue Materialverbünde herzustellen, um etwa in der Halbleitertechnologie Fortschritte machen zu können oder einfach technisch veraltete Materialien zu ersetzen. Dieser Bedarf an strategischen Metallen zieht sich durch praktisch alle technologisch anspruchsvolleren Branchen, die mit ihren Produkten auf dem heimischen und dem Weltmarkt konkurrenzfähig sein wollen und müssen. Das ist nicht einzig die Kommunikationsbranche, obwohl der Boom im Bereich der Smartphones in den letzten Jahren erheblich dazu beigetragen hat. Langfristig gesehen sind es durchweg alle auf elektrotechnischen oder elektronischen Baugruppen basierende Produkte, die diesen Bedarf aufrechterhalten werden und das sind heute ein Großteil aller Geräte und Maschinen. Angefangen von der Digitaluhr bis hin zum CNC-gesteuerten Bearbeitungszentrum, denn immer mehr Funktionen werden auf immer kleineren oder schmaleren Elementen realisiert und dies geht nur mit Materialien, die diese besonderen Eigenschaften der strategischen Metalle besitzen.

Lohnt es sich, strategische Metalle zu kaufen?

Das physische Horten strategischer Metalle zu Hause oder in einem Bankschließfach, wie das von Gold und Silber bekannt ist, lohnt sich nicht. Das liegt einfach daran, das zum einen die Vertriebswege der meisten strategischen Metalle auf den Business to Business Bereich ausgelegt sind und zum anderen die Preisentwicklung der Metalle nicht so übersichtlich ist wie der von Gold, Platin oder Silber, deren aktuelle Wertigkeit praktisch an jeder Ecke abzulesen ist. Strategische Metalle in Form von Aktien zu kaufen ist wesentlich unkomplizierter und durchaus auch ertragreicher, da die Unternehmen, die sich darauf spezialisieren, über die entsprechende Marktkenntnis verfügen, bestehende Vertriebskanäle nutzen können und die Zeit besitzen, den Markt zu beobachten. Dabei kommt zudem die Erfahrung zugute, die den Unternehmen anzeigt, welche politische oder wirtschaftliche Entscheidung auf die Preisentwicklung eines oder mehrerer strategischer Metalle Einfluss nimmt und so deren Preis verändert.

Industriemetalle kaufen

Als Industriemetalle werden in der Regel die gebräuchlichen Halbedel-Metalle bezeichnet, die etwa für Legierungen von Eisen zu Stahl oder für Aluminium verwendet oder extrem vielschichtig eingesetzt werden wie etwa Kupfer. Weitere Produkte wie Blei, Zinn, Zink und Nickel sind ebenso populäre Industriemetalle. In die meisten dieser Metalle kann mittels Optionsscheinen oder Aktien investiert werden. Einige wiederum sind vom Börsenhandel ausgeschlossen, so wie etwa das Lithium, das sich heute in den meisten modernen Akkus findet. Hier kann der Anleger praktisch nur über die Aktien der Fördergesellschaften an der Preisentwicklung partizipieren.

Die Anlage in strategische Metalle

Werden Zeiten wie die 2008 beginnende weltweite Wirtschaftskrise einmal ausgenommen, so ist die Anlage in strategische Metalle durchaus lohnend, denn die technologische Entwicklung wird sich fortsetzen und der Bedarf an Maschinen und Geräten zusammen mit der Weltbevölkerung wachsen. Schwellenländer wie Brasilien, Indien und China machen allein für sich ein Drittel der Weltbevölkerung aus, deren Kaufkraft stetig zunimmt und damit der Wunsch nach Produkten modernster Technologie. Folglich wächst der Bedarf an strategischen Metallen und damit in der Regel deren Preis. Auch hier sollte der Laie dem Profi vertrauen und in Aktien oder Optionen investieren, denn der Markt für strategische Metalle ist äußerst kompliziert. Hier spielen so viele politische Entscheidungen mit hinein, die sich eventuell erst Wochen oder Monate später intensiv bemerkbar machen, das selbst ein Studium in Betriebswirtschaft und eines in Politologie zusammen nicht unbedingt helfen würden, die richtige Anlagestrategie zu finden.

Strategische Metalle und seltene Erdmetalle

Um sich einmal begrifflich zu machen, welches die wichtigsten strategischen Metalle und seltene Erden sind, hier eine kleine Liste:

Strategische Metalle:

Rhenium
Niobium
Hafnium
Antimon
Molybdän
Germaniumdioxid
Wismut
Tantal
Tellur
Indium
Gallium

Seltene Erden:

Scandium
Lanthan
Cer
Praseodym
Neodym
Promethium
Samarium
Europium
Yttrium
Gadolinium
Terbium
Dysprosium
Holmium
Erbium
Thulium
Ytterbium
Lutetium

Der weitaus größte Teil der seltenen Erden wie auch der strategischen Metalle findet sich nicht in Reinform zum Abbau an Lagerstätten, sondern ist gebunden in weiteren Mineralien und kann erst nach unterschiedlichen chemischen Prozessen gewonnen werden. Nicht selten ist die Gewinnung seltener Erden ein Nebenprodukt bei der Verarbeitung und Veredelung anderer Erze. Trotzdem kommt den jeweiligen Lagerstätten der Minerale mit Anteilen an seltenen Erden und strategischen Metallen eine hohe Bedeutung zu, da sie relativ selten sind und zudem weit gestreut. China etwa versucht seinen Einfluss im afrikanischen Kontinent, der viele noch nicht erschlossene Lagerstätten aufweist, möglichst zu verstärken, um Zugriff auf die Erze zu bekommen, die für die chinesische Technologie-Produktion enorme Bedeutung besitzen. Dabei besitzt China selbst die größten Lagerstätten an seltenen Erden in der Mongolei und nutzt diese Monopolstellung entsprechend aus. Aber Afrika ist ein Land mit vielen Nationen und Völkern und mit noch mehr Problemen, sodass hier selbst die großzügigste Wirtschaftsdiplomatie oft im Sande verläuft. Darum ist kaum zu befürchten, dass es zu wirklich gefährlichen Engpässen in der Beschaffung seltener Erden und strategischer Metalle kommen könnte, zudem werden zunehmend in anderen Ländern wie auf dem Doppelkontinent Amerika brachliegende Förderstätten wieder reaktiviert, um den Bedarf decken zu können.

Seltene Metalle kaufen

Bezogen auf Angebot und Nachfrage ist Gold nach wie vor das seltenste Metall der Welt und auch das Metall, das sich am einfachsten kaufen lässt. Sei es als Barren oder Münze auf der Bank oder in Form von Schmuck, wobei der Käufer bei Schmuck immer beachten sollte, dass sich dessen Wertigkeit zu 50 % aus der Goldschmiedearbeit und zu 50 % aus dem Goldwert zusammensetzt. Dies ist eine Faustregel, die jedoch nicht immer Gültigkeit hat.
Die in der obigen Liste aufgeführten seltenen Erden oder strategischen Metalle tatsächlich zu besitzen, macht wenig oder besser gar keinen Sinn, da der Aufwand für den Ankauf und erst recht für den Verkauf für den Anleger unverhältnismäßig hoch wäre. Kaum jemand wird mit einem Kilogramm Neodym bei einem Hersteller von Festplatten hereinspazieren und diesem das Metall verkaufen wollen. Das funktioniert etwas anders.

Recycling als Rohstoffquelle

Strategische Metalle und seltene Erden werden ja nicht erst seit einem halben Jahr in Geräten, Maschinen  
und Anlagen verbaut. Die seit Jahrzehnten laufende Produktion etwa von Flachbildschirmen, Smartphones, Computern, Katalysatoren, LEDs oder Elektromotoren beschert der Recyclingindustrie eine nicht zu unterschätzende Rohstoffquelle. Dabei werden etwa die Metalle im Handy in aufwendigen Verfahren zurückgewonnen und wieder in den Produktionskreislauf geführt. Je nach Art der seltenen Erden oder der strategischen Metalle und deren Verwendung in den Geräten ist die Rückgewinnung mittels Recycling sogar von Vorteil, da hier die chemische Aufbereitung wegfällt. Die entsprechenden Unternehmen der Recyclingindustrie können folglich lohnende Objekte zur Geldanlage sein. Wie gut das funktioniert, zeigt sich am Beispiel Kupfer, das wohl das wichtigste Industriemetall darstellt. Allein in einem herkömmlichen Fahrzeug sind heute rund 25 Kg Kupfer verbaut, die sich im Recycling mit relativ wenig Aufwand wiedergewinnen lassen. Von den unzähligen Tonnen an Kupfer in Leitungen und Kabeln ganz zu schweigen, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden müssen. Im Jahr 2012 betrug der Anteil an recyceltem Kupfer bei der Neuproduktion über 40 %.

Seltene Erden, strategische Metalle wie ebenso Industriemetalle kaufen?

Wenn Sie nicht gerade einen Industriebetrieb in einer davon betroffenen Branche besitzen, können sie den Aspekt des realen Besitztums ruhig außer Acht lassen. Viel lohnender ist der Besitz von Optionen, Optionsscheinen oder Aktien der Unternehmen, die damit handeln oder die sie nutzen. Bei der Auswahl der Anlage ist es wichtig zu wissen, welche der Metalle und seltenen Erden in welchem Bereich hauptsächlich eingesetzt werden. So können Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen besser kalkuliert werden. Aber es ist fast immer eine Mischung aus politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, die den Wert beeinflussen, da hilft die Erfahrung der Anlageprofis durchaus. Gerade in diesem Bereich scheidet sich bei den Profis in Banken oder Investmentgesellschaften die Spreu vom Weizen. Während über den Goldkurs jeder irgendetwas spekulieren kann, ob nun Banker oder Heizungstechniker, muss der Anlageprofi im Sektor seltene Erden oder strategische Metalle absolut Ahnung von der Materie haben. Mit Glück kommt hier kaum jemand weiter.

Mittwoch, 18. Januar 2017

Mit Gold wohnen?!


Gold ist schon lange im Trend. Zumindest als Geldanlage. Nun ist Gold aber auch als Teil der Wohnungseinrichtung wieder in. Natürlich nicht in dem opulenten Ausmaß des Barock oder des Rokoko, das wäre dann zu viel des Guten. Es sind eher die kleinen Dinge in Gold, die einen bestimmten Akzent setzen und so mithelfen, den Raum zu gestalten. Warum Gold nicht im Übermaß eingesetzt werden soll, erklärt die Trendexpertin Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie mit einfachen Worten. „Sonst wirkt es zu überladen.“ Da hat Frau Geismann ohne Zweifel recht. Gold besitzt eine so dominierende Wirkung, das wirklich nur kleine Dosen davon für die Wohnungseinrichtung zugelassen werden dürfen.


In der Kombination wirkt Gold am besten

Ein Gegenstand rein nur aus Gold wirkt in einem normalen Wohnzimmer schlichtweg etwas befremdlich bis hin zu kitschig. Aber in der Kombination mit schönen Hölzern oder anderen Farben wird Gold zum dekorativen Element. Die Blicke auf sich ziehen wird es trotzdem. Gold haftet in unserem Gedächtnis auf zwei verschiedene Arten. Einmal als wertvoller Rohstoff und dann auch als Teil üppiger Szenarien, die aus Kinofilmen sowie Schloss- und Museumsbesuchen einen bleibenden Eindruck hinterließen. Diese Mixtur sorgt für die gemischten Gefühle beim Anblick von Gold. Der oder diejenige, der sich ein Accessoire mit Gold für die Wohnung zulegt, muss sehr genau aufpassen, das im Bezug auf die Menge eine bestimmte Grenze, gemeinhin als guter Geschmack bekannt, nicht überschritten wird.    
Sicherlich lassen sich Möbel und kleinere Gegenstände mit Gold verzieren, ohne das es zu auffällig wird. Mit Sicherheit eine gute Alternative zu Kunststoff und Plastik.

Neben Gold ist es auch Silber und Kupfer, das derzeit im Trend liegt. Alles drei Metalle, die allein durch ihre Unverwüstlichkeit eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen. Das kann auch der Sinn des Ganzen sein. In den letzten Jahren waren Edelmetalle eher weniger angesagt, dafür funktionelle Möbel mit relativ geringer Halbwertzeit. Schon mit dem Vintage-Stil war hier eine Trendwende zu erkennen.

Antiquitäten und Moderne

Sicherlich hat der Trend, die Wohnung wenigstens teilweise mit Antiquitäten oder zumindest mit Möbeln im Retro-Design auszustatten, einen guten Anteil am Run auf Möbel mit Goldanteil. Dadurch erhielt der oder die Wohnungsinhaberin auch leichter Zugang zu Möbeln mit Goldapplikationen und konnte sich wieder etwas daran gewöhnen.
Mal von der Auffälligkeit des Materials abgesehen, passt Gold eigentlich zu allen Einrichtungsstilen. Nur eben nicht zu viel davon.  

Dienstag, 10. Januar 2017

Gebrauchte Slips - alles ist verkäuflich


Schon vor dem Internet gab es Möglichkeiten für Frauen, ihren Verdienst durch den Verkauf bestimmter Produkte aufzubessern. Das Internet hat lediglich die Vertriebskanäle erweitert.

Eine dieser Nebenverdienste liegt in dem Bereich, der die schönste Nebensache der Welt genannt wird und dies wohl zu Recht.
Der Duft der Frauen ist für viele Männer ein großer Anziehungspunkt. Nicht umsonst wird von „Beschnüffeln“ geredet, wenn sich zwei Menschen neu kennenlernen.
Diesen Umstand, dass Männer auf den speziellen Geruch aus dem Intimbereich der Frau sehr stark reagieren, haben sich einige Frauen zunutze gemacht und bieten ihre getragene Unterwäsche per Inserat sowohl online wie in den Printmedien zum Verkauf an. 
 Das ist, um das klarzustellen, in keiner Weise ungesetzlich. Es gab bis zum Jahr 2001 den Begriff der Sittenwidrigkeit in diesem Zusammenhang, der aber mit dem Wegfall des Verbots der Prostitution in Deutschland ebenso hinfällig war.
Ansonsten unterliegt der Verkauf gebrauchter Damenunterwäsche den Regeln des gewerblichen Handels, wenn der Verkauf regelmäßig in größeren Mengen erfolgt.

Dieses Produkt, um es mal so zu nennen, bedient den Markt der Fetischisten. Also Menschen mit bestimmten sexuellen Vorlieben. Da tummelt sich eine ganze Menge recht bizarrer Vorlieben. Nicht nur gebrauchte Damenunterwäsche, auch Socken, Strumpfhosen und Schuhe finden hier ihren Absatz. Haare, oben und unten, sind weitere Objekte der Begierde.
Der Verdienst ist unterschiedlich und kann nicht genau definiert werden. Es ist aber davon auszugehen, das die Konkurrenz unter den anbietenden Damen inzwischen schon recht groß ist und darum kaum Riesenbeträge zu erzielen sind. Ein getragener Slip wird im Durchschnitt etwa 10 bis 15 Euro erzielen. Dazu kommen noch die Versandkosten.
Es ist durchaus vorstellbar, das sich dabei ein Stammkundenkreis aufbauen lässt, denn sexuelle Stimulation erfordert immer mal was Neues.

Der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen. Einfache Slips und BHs können für wenig Geld in Discountern erworben werden und sind nach zwei getragenen Tagen „reif“ für die Auslieferung. Sport treibende Frauen können diesen Vorgang beschleunigen und ein weiterer Umstand, der etwas unappetitlich ist, hilft zusätzlich. Die Vermeidung von Wasser und Seife.

Um die getragene Wäsche zu verkaufen, können Inserate auf bestimmten Seiten im Internet geschaltet werden oder auch im Kleinanzeigenteil von Zeitungen. Manche Online-Plattformen oder auch Printmedien lehnen allerdings die Veröffentlichung solcher Anzeigen aus pietistischen Gründen ab.
Wenn ein Kunde auf die Anzeige reagiert, sollte nur gegen Vorkasse geliefert werden, denn der Streitwert ist zu gering, um erfolgreich auf Zahlung zu klagen. Zudem lohnt sich der Aufwand nicht. Nach Eingang der Zahlung wird die Wäsche einfach mit einem Päckchen versendet. Dabei sollte natürlich keine oder eine erfundene Absendeadresse angegeben werden. Verliebte Fetischisten machen durchaus weite Reisen, um die Trägerin ihrer erstandenen Wäsche kennenzulernen.

Geeignet ist diese Art Nebenverdienst für jede und jeden mit der Möglichkeit, an gebrauchte Damenunterwäsche zu gelangen.
Aber Vorsicht, direkte Familienangehörige sind darüber meist nicht sehr glücklich.

Freitag, 6. Januar 2017

Der Traum, ein Pirat zu sein


Schon in den 1940ern, den 50ern und auch den 60ern begeisterte Hollywood die Kinobesucher mit Piratenfilmen. Mit tollkühnen Helden, die ihr Herz natürlich auf dem rechten Fleck hatten und meist auch noch die große Liebe fanden, vorzugsweise in der Tochter des Insel-Gouverneurs, der sie 90 Leinwandminuten lang über die Weltmeere hetzte.
In den 70ern wurde es merklich still im Bereich Piraten und in den Jahrzehnten danach kam immer mal wieder ein Streifen dieses Genres in die Kinos, bis dann Johny Depp mit den Pirates of the Caribean die Piraten wieder hoffähig machte. Moderne, witzige Dialoge, ein etwas tuntiger Piraten-Kapitän, dem allenthalben sein Schiff abhanden kommt und jede Menge Action und Magie. Eine durchaus gute und gelungene Mischung. So wie wir als Kinder vom Piratenleben träumten und dann und wann an Karneval als Pirat verkleidet auftraten, so finden sich auch heute wieder vor allem junge Menschen, die vom verwegenen Piratenleben in der tropischen Karibik träumen.

Doch wie so oft orientiert sich die Realität nicht an Hollywood und umgekehrt. Vielmehr bestehen verblüffende Parallelen zwischen echten modernen Piraten und den Piraten des 16. und 17. Jahrhundert. Das was sich beispielsweise heute am Horn von Afrika abspielt, wenn Frachtschiffe gekapert und die Reedereien anschließend erpresst werden, das geschah genauso vor Hunderten von Jahren. Auch die damaligen Piraten, die sich unter anderem in der Karibik herumtrieben, kamen nicht etwa mit großen Dreimastern an, um sich mit ihrer möglichen Beute Kanonen-Gefechte auf offener See zu liefern. So wie heute besaßen die damaligen Freibeuter meist nur Ruderboote oder kleine Einmaster, mit denen sie wendig und schnell genug waren, an die großen Segelschiffe heranzukommen. Möglichst in einem Bereich, wo die Kapitäne der Handelsschiffe gezwungen waren, langsam zu segeln. Nur die wenigsten der damaligen Piraten wollten das ganze Schiff und wenn, dann nur, um die Besitzer zu erpressen. Meist ging es um die Schiffskasse. Die großen Goldschätze die die Spanier aus Süd- und Mittelamerika über die Karibik in ihre Heimat verbrachten, waren extrem gut geschützt. Üblicherweise waren das ganze Schiffskonvois, die anzugreifen ein reines Himmelfahrtskommando gewesen wäre.
 Wie heute wählten die damaligen Piraten ihr Leben nicht unbedingt freiwillig. Oft waren es ursprünglich Siedler auf den Inseln, die durch Missernten oder Repressalien der Inselregierungen gezwungen wurden, sich ihren Lebensunterhalt anderweitig zu verdienen. Gerade in der Karibik machten einen guten Teil der Piraten entlaufene Sklaven aus. Das waren übrigens keineswegs immer nur Afrikaner. Gerade in der Hochzeit des Sklavenhandels war die Hautfarbe nicht immer ausschlaggebend. Es gab auch weiße Sklaven. Die wenigen großen Piraten, die es gab und über die entsprechende Legenden entstanden, waren fast ausnahmslos zumindest eine bestimmte Zeit ihres Piratenlebens von einer der damaligen Seemächte legalisiert, also mit Kaperbriefen ausgestattet. Mitunter machten diese „Piraten“ nach der Beendigung ihrer seemännischen Laufbahn sogar noch Karriere. Der weitaus größte und unbekannte Teil der Piraten jedoch hatte nichts Gutes zu erwarten, wenn sie in Gefangenschaft gerieten. Folter, Verbrennung, Hängen und Köpfen waren die üblichen Strafen, meist in Form von Standgerichten. Mit viel „Glück“ kamen sie wieder in die Sklaverei. Es wird immer wieder vom Ehrenkodex der Piraten und einer gewissen Demokratie unter den Schiffsbesatzungen erzählt. So etwa, das der Kapitän gewählt wurde. Das stimmt zum Teil, jedoch nur in wenigen Ausnahmen und nur dort, wo die Schiffsbesatzung und das Schiff groß genug waren, um überhaupt eine Führung zu benötigen. Meist jedoch waren es vielleicht vier oder fünf Piraten, die sich auf kleinen Booten einfanden und schlicht keinen Kapitän brauchten. Sie operierten zudem nur in Gewässern, die sie gut kannten, nautische Erfahrung war deswegen auch nicht nötig.  

Ähnlich verhält es sich heute. Die Piraten in Somalia etwa rekrutieren sich hauptsächlich aus Bauern und Fischern, die in dem zerstörten Land kein Einkommen mehr erzielen können. Allerdings sind es jetzt überwiegend gut organisierte Clans und die eigentlichen Piraten, die in ihren umgebauten Fischerbooten auf die Jagd nach Frachtschiffen gehen, erhalten von den erpressten Lösegeldern und der erbeuteten Schiffskasse meist nur einen mageren Anteil. Den Grossteil kassieren die „Geschäftsleute“ im Hintergrund, die die Ausrüstung bezahlen und den Deal mit den Reedereien abwickeln.

Egal wie, romantisch war das Piratenleben weder vor 300 Jahren noch ist es das im 21. Jahrhundert. Es ist und war ein dreckiges Geschäft auf Leben und Tod und damals wie heute sind es Krieg und Politik, die die Menschen zu Piraten machen. Ein Traum ist das gewiss nicht.

Dienstag, 3. Januar 2017

Brasilien, die Heimat unseres Kaffees


Kaffee ist für viele Menschen nicht einfach nur ein Getränk. Es ist ein Lebenselixier. Diese etwas prosaische Bezeichnung beschreibt durchaus das Gefühl bei dem Duft gerade der ersten Tasse am Morgen zum Frühstück.
Das schwarze Getränk ist unglaublich beliebt aufgrund seiner Eigenschaften und auch seiner Aroma-Variationen, die dem Genießer erlauben, genau die Mischung zu trinken, die dem persönlichen Geschmack entspricht.

Die neue Heimat des Kaffees.

Die Kaffeebohne wurde ursprünglich im afrikanisch-arabischen Raum angebaut und kam von dort zuerst nach Europa. Über diesen Umweg fand die Bohne ihre neuen Anbaugebiete im subtropischen Gürtel rund um die Welt. Das damalige holländische Kolonialreich zeichnete für die Verbreitung der Kaffeepflanze hauptsächlich verantwortlich.
Im Laufe der Jahrhunderte ihres Anbaus wurde die Arabica-Bohne zur beliebtesten Züchtung unter den verschiedenen Kaffeepflanzen.
Heute beherrscht die Arabica-Bohne mit 60 % Marktanteil den Welthandel für das Getränk. Der größte Exporteur und auch gleichzeitig das größte Anbaugebiet ist Brasilien.    

Das Land des Sambas und der coffea arabica.

Nach Brasilien zu reisen ist im Zeitalter des Flugzeuges kein Problem mehr. In nur 12 Stunden Flugzeit ist die brasilianische Metropole Rio de Janeiro von Europa aus erreicht.
Die Kaffeebohne selbst wird in vielen Distrikten von Brasilien angebaut, doch für den Export sind nur vier Gebiete wirklich ausschlaggebend. In Paraná, Sao Paulo, Minas Gerais und Espirito Santo werden die Mengen produziert, die Brasilien zum Weltmarktführer machten. Unter diesen vier ist Paraná mit 50 % Anteil an der Produktion das größte Anbaugebiet in Brasilien. Der Bundesstaat Paraná liegt im Süden von Brasilien und ist von Rio aus leicht mit inländischen Fluggesellschaften zu erreichen.
Auch die Besichtigung einer der Plantagen lässt sich mit Hilfe von örtlichen Reiseführern organisieren.
Einige Plantagen bieten auch Führungen mit anschließendem Probieren unterschiedlicher Kaffeesorten an. Eine leckere Tasse der besten Kaffeesorten der Welt und dazu vielleicht einen Sonnenuntergang in Brasilien zu genießen. Das allein ist schon die Reise in das größte Kaffeeanbaugebiet der Welt wert. Nicht nur für Kaffeeliebhaber.   

Sonntag, 1. Januar 2017

Schöne Räume mit antiken Möbeln

Mit antiken Möbeln zu leben, bedeutet auch immer ein bisschen mit lebendiger Geschichte zu leben. Denn antike Möbel zeichnet nicht nur ihr Alter aus, vielmehr ist es ihre Herkunft, die sie unverwechselbar macht. Ein antikes Möbel kann Geschichten von vielen Jahrzehnten erzählen.

Der Kauf antiker Möbel

Zuerst muss natürlich festgestellt sein, dass es im Markt für antike Möbel viele schwarze Schafe gibt. Außerdem besteht eine Rechtsprechung, die es Möbelrestauratoren ermöglicht, ein desolates Möbelstück mit neuen oder aus anderen Möbeln kommenden Teilen zu ergänzen und es trotzdem als antik zu verkaufen.
Den Bezug an einem antiken Sessel zu erneuern, ist wiederum legitim, wenn dadurch nicht Originalität und Ausstrahlung des Möbels gemindert wird.
Auch mit guten Kenntnissen ist es für den Laien schwierig, ein echt antikes Möbelstück zu erkennen. Es bleibt nichts anderes übrig, als dem betreffenden Verkäufer zu vertrauen und es besteht ja eventuell auch eine Expertise zu dem Möbel, die über die Herkunft und Geschichte des antiken Stückes Auskunft gibt.
Vor dem Kauf sollte zumindest etwas Hintergrundwissen zu der Zeit der Entstehung des Möbels vorhanden sein. Denn jede Möbelepoche hat ihre besonderen Eigenheiten, die für sie typisch sind.

Räume für antike Möbel

Einen kompletten Raum einer bestimmten Zeit zu widmen, bedeutet einen tiefen Griff in die Tasche. Denn was dem gehobenen Bürgertum und dem Adel damals lieb war, ist heute sehr teuer. Zum Beispiel waren viele Räume in Schlössern und Bürgerhäusern des 18. und 19. Jahrhunderts statt mit Tapete mit Stoff bespannt. Alleine schon einen Raumausstatter zu finden, der dies noch beherrscht, wird eine Kunst für sich. Oder die damals üblichen Holztäfelungen an den Wänden sind durchweg sehr teure Sonderanfertigungen. So etwas ist weder im Möbelhaus noch im Baumarkt zu finden.
Aber antike Möbel besitzen auch als Bestandteil moderner Einrichtungen ihren Reiz und im richtigen Kontrast sogar noch mehr Ausstrahlung, als wenn der gesamte Raum auf Antik getrimmt ist. Welches Möbel nun in die engere Wahl fällt oder wie viele, bleibt jedem Selbst überlassen. Zu viele Zeitepochen sollten aber nicht in einem Raum aufeinandertreffen.