Donnerstag, 29. Dezember 2016

Moderne Wichtelmaennchen

Ein Haushalt vor vierzig oder fünfzig Jahren war aus heutiger Sicht sehr spartanisch ausgestattet. Es gab kaum elektrische oder elektronische Helfer und vieles baute auf reiner Muskelkraft auf. Eine Waschmaschine zum Beispiel war vor fünfzig Jahren die Ausnahme in deutschen Haushalten und nicht die Regel wie heute.
So wie im berühmten Märchen, wo die Wichtelmänner über Nacht alles richten und erledigen, ist es noch nicht, doch fast Täglich kommen neue Lösungen für kleine und auch größere Probleme rund um das Haus auf den Markt.

Für das Haus selbst bestehen zahlreiche Möglichkeiten der Automatisierung von Vorgängen. Die Rollos können per Smartphone in der gesamten Wohnung herabgelassen werden. Selbst wenn der Hausbesitzer gerade in der Karibik am Strand liegt. Möglich macht das intellegente Bussteuerung. Dazu zählt auch die Überwachung per IP-Kamera, die Bilder aus der Wohnung per Internet in alle Welt trägt, aber durch passwortgeschützten Zugang nur für den Besitzer einsehbar sind.
Alles, was mit einer elektronischen Schaltung versehen ist, kann auch aus der Ferne bedient werden. Selbst die Kaffeemaschine, etwa vom Bett aus.

Kaffeemaschinen sind ein weiteres Future im Bereich der modernen Helfer. Ein Kaffeevollautomat kann alles, was früher den Kaffeehäusern vorbehalten war. Dabei ist das Aufschäumen von Milch noch eine der leichtesten Übungen. Mithilfe der entsprechenden Zusatzprodukte wie Kaffeepads lassen sich alle Köstlichkeiten von Cappuccino bis Café Latte herstellen, als sitze man gerade auf dem Markusplatz in Venedig.

Venedig ist auf jeden Fall eine Reise wert und diese kann per Internet vom heimischen Computer oder Laptop aus organisiert werden. Langwierige Sitzungen in Reisebüros inklusive wälzen von Reisekatalogen ist nicht mehr notwendig. Mit dem Tablet-PC kann vom heimischen Sofa aus nachgesehen werden, ob das Hotel gute Bewertungen hat und wann denn die beste Jahreszeit für die Reise ist. Das „Tablet“ ist ohne Zweifel eines der Highlights in der Riege der neuen Helfer.

Eine wirklich helfende Hand ist der vollautomatische Staubsauger. Der kleine Roboter saugt den Boden nach einem festen Fahrplan ab und lädt sich auch gleich wieder selbst auf, wenn die Batterie zu Ende geht. Einzig der Auffangbehälter muss noch entleert werden, doch an einer Lösung dieses Problems arbeitet die Industrie sicher schon. Eine weitere Möglichkeit ist die zentrale Staubsaugeinrichtung. Im Keller des Gebäudes befindet sich ein großer Staubsauger und in den Zimmern der Wohnung sind Anschlüsse angebracht, an denen nur noch der Schlauch eingesteckt wird. 

Nicht so richtig durchsetzen konnte sich bisher der Kühlschrank mit Internet-Anschluss. Die wenigen Firmen, die ein entsprechendes Modell auf den Markt brachten, haben es nach relativ kurzer Zeit wieder zurückgezogen, da die Nachfrage gleich Null war. Was durchaus auch an den stolzen Preisen der Geräte gelegen haben kann. Nun ja, ein Kühlschrank ist nun mal kein Smartphone, ob nun mit oder ohne Internet, für den jeder noch so überzogene Preis bezahlt wird, Hauptsache es ist das neueste Modell.

Die modernen Wichtelmänner sind so zahlreich und nützlich, dass es wohl eher unangenehm wäre, zu wissen, dass Nachts irgendwelche fremde Gestalten durch das Haus schleichen. So kann man die Zwerge den Kindern als Märchen überlassen und sich an der eingesparten Zeit durch die modernen Helfer freuen.

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