Sonntag, 16. August 2009

Ein Sonntag


Ich bin wach, wie immer am Wochenende um Vier Uhr Vierzig. Warum? Mein Handy weckte mich. Seit neuestem muss ich ein Medikament einnehmen, täglich, zwei Pillen. Es sind ganz kleine Pillen. Gegen Bluthochdruck. Und warum lass ich mich am Wochenende von meinem Handy so früh wecken? Ganz einfach. Ich hab den Kalender auf meinem Handy so eingestellt, das er jeden Tag eine Warnung ausgibt, die Pillen einzunehmen. Und warum so früh? Unter der Woche stehe ich immer schon um vier auf. Beim Frühstücken kommt dann die Warnung u.s.w. Ich lasse die Warnung auch am Wochenende drin, ich bin zu faul, es speziell fürs Wochenende umzustellen. Natürlich stehe ich am Wochenende nicht sofort auf. Die Warnung kommt nur kurz. Ein satter Brummton des Handy, ein Aufleuchten des Display, der das Schlafzimmer erhellt. Dann ist wieder Ruhe. Ich döse dann einfach so vor mich hin, träume ein bischen von Sosua, vom Meer, vom Wind, von einem Mädchen. So um sechs herum wälze ich meinen stattlichen Körper, mit stattlich meine ich übergewichtig, aus dem Bett. Das Übergewicht ist vermutlich auch der Auslöser für meinen Bluthochdruck. Genau weiss ich das erst im September. Dann nimmt mich mein Arzt auseinander. Ohhh man, wie ich das Liebe. He, wenn ich Glück habe, findet er etwas so schwerwiegendes, das ich in Frührente muß. Scherz beiseite, das will ich natürlich nicht. Also Frührente schon, aber keine schwerwiegende Krankheit. Meist ist beides aneinander gekoppelt, leider. Ich hab schon überlegt, ob ich einen auf Irre machen könnte, aber da muß man gut Schauspielern können, was ich nicht kann. Mist.
Ich vertrödele den Vormittag, bastle ein bischen am Laptop, schaue Fern. So um 10 Uhr herum mache ich eine kleine Rundfahrt mit dem Roller. Die Sonne scheint wunderbar. Kurz nach zwölf bin ich wieder Zuhause, mache mir was zu essen. Esse. Döse ein bischen beim Fernsehen auf meiner neuen schwarzen Couch. Der Tag ist fast schon wieder rum und damit das Wochenende. Ich nehme mir vor, am Abend noch in ein Strssencafe in der Nähe zu gehen, aber kurz bevor ich aufbrechen will, geht ein Sommergewitter nieder. Dicke Regentropfen klatschen auf das Pflaster vor meinem Wohnzimmerfenster. Schön. Bleib ich halt Zuhause. Was hätte ich Heute wieder alles machen können. So viele Sachen und so wenig Zeit. Aber nächstes Wochenende, da pack ichs an, oder auch nicht.

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