Montag, 20. April 2015

Wie werde ich Glücklich?

Für viele Menschen ist das Wort Glück mit bestimmten Vorstellungen verbunden. So etwa, das viel Geld glücklich macht. Eine Beziehung oder Kinder könnten glücklich machen. Das Reisen genauso wie der Urlaub auf dem Balkon. Alle diese Vorstellungen werden oft mit einem dauerhaften Glückszustand verbunden. Doch ein andauerndes Gefühl des Glücks würde zu dem führen, was mit allen andauernden Zuständen passiert. Sie werden langweilig. Sind etwa reiche Menschen Glücklich? Sicherlich besitzen sie mehr Möglichkeiten als weniger begüterte Menschen, aber deswegen muss ein reicher Mensch nicht glücklicher sein. Das liegt schlicht daran, dass jeder einzelne Mensch ein ganz persönliches Weltbild in sich trägt und das ist von materiellem Besitz völlig unabhängig. Dieses Weltbild setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, wobei das Elternhaus beziehungsweise die Jugend eine prägende Rolle spielen genauso wie Erfahrungen, die im Laufe eines Lebens gesammelt werden. Dies alles wird unterschiedlich verarbeitet und interpretiert. Ein sehr bildhaftes Beispiel dafür ist die Vorstellung eines Glases, das halbvoll mit Wasser gefüllt ist. Für den Pessimisten ist es halbleer und wird bald ganz leer sein. Für den Optimisten ist es halbvoll und wird bald ganz gefüllt sein. Jeder Mensch ist ein individueller Charakter, der seine oder ihre bestimmten Vorstellungen von der jeweiligen Umwelt besitzt. Es gibt Menschen, denen das Glücklichsein angeboren ist, doch wie funktioniert das? Das wirkliche Zauberwort heißt nicht Glück. Denn Glück in seiner Perfektion hält immer nur einen kurzen Moment an. Der Schlüssel zu diesen kurzen Momenten ist die Zufriedenheit. Jetzt kann natürlich argumentiert werden, dass es nicht gut sein kann, mit allem Zufrieden zu sein, denn dann hätte der Mensch kaum die zivilisatorischen Fortschritte gemacht, die bis heute erreicht wurden. Nein, Zufriedenheit und damit etwas Glück müssen nicht in einer Einsiedlerhütte im Wald gesucht werden. Ehrgeiz und auch Stress können durchaus Bestandteil der Zufriedenheit sein. Wichtig ist die Menge. Paracelsus formulierte dies ganz richtig, indem er sagte: “Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei.“ Diese Weisheit des Schweizer Arztes aus dem 16. Jahrhundert lässt sich nicht nur auf Medizin oder Lebensmittel beziehen. Es geht schlicht darum, ein Mittelmaß zu finden. Dass kann bedeuten, Beruflich etwas kürzer zu treten oder auch das Tempo etwas anzuziehen. Es muss getestet werden. Zufriedenheit und Glück gibt es nicht auf Rezept und kein Arzt dieser Welt kann die genaue Dosis verordnen. Eine Selbstanalyse kann helfen. Für das Glücklich sein benötigt es keineswegs einen Psychiater oder Psychologen. Das kann mit Hausmitteln erledigt werden. Zuerst sollte quasi im Selbstgespräch analysiert werden, wo denn die größten Knackpunkte im Leben sind. Der Chef im Unternehmen, die finanzielle Situation oder der Sohn im Teenageralter, der ständig Probleme macht. Das sind nur drei kleine Beispiele von unzähligen Möglichkeiten, die die persönliche Zufriedenheit verhindern. Ist dieser erste Punkt lokalisiert, besteht der zweite Schritt darin, die eigene Position offen und ehrlich darzulegen. Was kann ich an mir ändern, um dem Problem gelassener gegenüber zu stehen? Bin ich in meinem Urteil immer gerecht? Es geht in der Selbstanalyse nicht darum, Konflikte zwischen Parteien zu lösen, sondern die eigene Einstellung zu erkennen. Die meisten Menschen neigen dazu, bestimmte Situationen nur aus der eigenen Sichtweise zu betrachten und wollen aus Bequemlichkeit nicht aus dieser Schiene ausbrechen. Genau das aber führt zur Unzufriedenheit, denn das Gegenüber wird es auch nicht tun. Es kommt zur Konfrontation. Werden jedoch alle Standpunkte und Argumente betrachtet und mit den eigenen verglichen, stellt sich oft heraus, dass die Meinungen gar nicht so weit auseinander liegen. Das ist ein Weg, um Zufriedenheit zu erlangen, der sich im zwischenmenschlichen Bereich auf praktisch jede Situation anwenden lässt. Die Umwelt anpassen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zufriedenheit mit dem persönlichen Umfeld. Das kann gerade in einer Familie etwas schwierig werden, aber auch hier sollten sich Freiräume geschaffen werden, die nur Ihnen und niemand anderem gehören. Dazu muss aber auch der feste Wille bestehen, sich zumindest für eine Zeitlang nichts aus den Problemen der Familienangehörigen zu machen. Viele kleinere Probleme lösen sich oft von selbst, wenn ihnen genügend Zeit eingeräumt wird. Der Wille zur Offenheit. Damit ist nicht gemeint, sich jedem oder jeder Person gegenüber vollständig zu öffnen. Es geht darum, zu sich selbst offen zu sein. Viele Menschen werden so erzogen, dass bestimmte Gefühlsregungen als Tabu betrachtet werden. Dem männlichen Geschlecht werden bestimmte charakterliche Eigenschaften zugeschrieben genauso wie der Frau. Dies schlägt sich noch heute in der Erziehung nieder. Ein Junge darf nicht weinen und ein Mädchen spielt nur mit Puppen. Doch ist dies in einer modernen Gesellschaft längst überholt. Sich einfach an den schönen, auch kleinen, Dingen des Lebens offen und ehrlich freuen. Damit wie auch den anderen hier aufgezählten Punkten kommt der Mensch der Zufriedenheit immer ein Stückchen näher und die reinen Momente des Glücks häufen sich.

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