Freitag, 27. März 2015

Digital Natives

Generation Y oder Digital Natives ist ein Begriff, der von Marc Prensky geprägt wurde. Der Pädagoge beschrieb die Ursprünge des Begriffes in mehreren Artikeln. Dabei geht es um Personen in unserer Gesellschaft, die mit digitalen Technologien aufwuchsen. Prensky selbst zog in seinen Artikeln keine genaue Grenze, ab welchem Geburtsjahr ein Mensch ein „digital Nativ“ ist. Die beiden Autoren John Palfrey und Urs Gasser wurden in ihrem Buch „Born Digital“ wesentlich genauer und legten das Jahr 1980 als erstes mögliches Geburtsjahr fest. Folglich sind alle Jahrgänge nach 1980 „digital Natives“. Gibt es bestimmte Vorgaben für einen digital Nativ? Ja, ist die klare Antwort. Denn der Begriff kann fast nur auf technologisch weit fortgeschrittene Gesellschaften bezogen werden. Es ist ein Begriff aus der sogenannten ersten Welt. Viele Menschen aus armen Ländern, der dritten Welt, haben nur wenig Zugang zu digitalen Medien. Teilweise ist der Umgang durch ein Smartphone vertraut, aber lange nicht in dem Umfang, wie ein Mensch in Europa, Nordamerika und Teilen von Asien mit digitalen Medien vertraut ist. Sind die Grenzen zwischen digital Nativ und älteren Menschen klar? Allein auf das Geburtsjahr bezogen ist dem sicher so. Doch der Mensch ist unterschiedlich geprägt. Darum hängt die Intensität im Umgang mit digitalen Medien auch sehr stark vom Elternhaus ab. Nur weil ein Mensch nach 1980 geboren wurde, muss das noch lange nicht heißen, das Er oder Sie sich mit allen digitalen Raffinessen der auf dem Markt befindlichen Geräte auskennt. Ein digital Nativ ist kein Profi im Umgang mit digitalen Medien, er oder sie kennt einfach nichts anderes mehr. Analoge Formen der Wiedergabe von Medien sind Geschichte, nicht mehr. Es kommt immer auf die persönliche Einstellung an. Sind digital Natives zu einseitig ausgerichtet? Nein, denn ein digital Nativ bewegt sich ja in einer Gesellschaft, die mit den digitalen Medien arbeitet. Damit entspricht seine oder ihre Allgemeinbildung, zumindest in diesem Bereich, dem Wissensstand der Gesellschaft. Das Wissen um analoge Plattenspieler, Tonbänder oder Kassetten muss nicht unbedingt zum allgemeinen Wissensstand dazugehören. Für die Personen, die die Entwicklung der Medien in einer größeren Zeitspanne erlebten, ist die Vergangenheit mit großen Tonbandmaschinen, Kassettengeräten und den schwarzen Vinylplatten sicher immer wieder eine schöne Erinnerung wert, da damit ja oft auch bestimmte Erlebnisse verknüpft werden. Der digital Nativ wird diese Erinnerungen auch haben, eben mit Smartphone, MP3-Player und Tablet PC. In zwanzig Jahren wird das alles auch nostalgischen Wert haben.

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